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Xtra Herbst 2017

wortungsvollerer Umgang mit Antibiotika. Die Verordnung von Antibiotika sollte möglichst zielgerichtet erfolgen und Breitband-Präparate sollten in den Hintergrund treten. AUSSCHLUSS VON HARNWEGSINFEKTION IN WENIGER ALS EINER MINUTE Gerade bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen – mit rund 30 Prozent die mit Abstand meisten nosokomialen Infek- tionen und auch im ambulanten Bereich eine der häufigsten In- dikationen für Antibiotikatherapien – wird eine Zunahme von Primär-, Kreuz- und auch Multiresistenzen durch ESBL-Keime beobachtet. Um die unnötige und manchmal auch vorschnelle Gabe von Antibiotika hier zu vermeiden, ist der schnelle Aus- schluss von Harnwegsinfektionen, die nicht bakteriell indiziert sind, entscheidend. Denn auch Pilze, Parasiten und Viren können grundsätzlich, neben dem Darmbakterium Escherichia coli, für die Symptome verantwortlich sein. Doch mikrobiolo- gische Urin-Teststreifen zur Nitritbestimmung sind dafür nicht eindeutig genug und bei der herkömmlichen Harnanalyse mit Anlegen einer Kultur und Mikroskopierung des Urinsediments dauert es rund zwei Tage, bis die Ergebnisse vorliegen. Sichere und deutlich schnellere Ergebnisse können mit dem Sysmex Urinanalysegerät UF-5000 erzielt werden. Die Zusatzfunktion UTI Info liefert mit rascher Zählung der Bak- terien und weißen Blutkörperchen bereits nach weniger als einer Minute den verlässlichen Hinweis, ob eine bakteriell in- dizierte Harnwegsinfektion vorliegt oder nicht. Die Blue- Laser- Technologie des Flowzytometers ermöglicht außerdem die klare Differenzierung aller Partikel inklusive Erythrozyten und Kristalle sowie die Identifizierung und Zählung der verschiedenen Epithelzellen, Hefen und Zylinder. Das oft umständliche und vor allem zeitaufwendige Mikroskopieren von Hand entfällt. Mit der UTI Info liegen die entscheidenden Informationen zum sicheren Ausschluss einer bakteriell indi- zierten Harnwegsinfektion direkt vor. Überflüssige Antibioti- katherapien bei Negativproben können so effektiv vermieden werden. Der Parameter BACT des UF-5000 schenkt darüber hinaus wertvolle morphologische Zusatzinformationen, ana- log zur klassischen Gram-Färbung. Die in der Probe vorhande- nen Bakterien werden damit schnell und zuverlässig nach grampositiv und gramnegativ klassifiziert. Diese Klassifizie- rung vermittelt bereits einen ersten Hinweis auf das geeigne- te Antibiotikum. SUMMARY Die ungezielte und oft unnötige Verordnung von Antibiotika, häufige Einnahmefehler sowie der massen- hafte Einsatz in der Tiermast führen zur weltweit zu- nehmenden Verbreitung resistenter Bakterien. Der Schlüssel im Kampf gegen Resistenzen ist eine schnellere und präzisere Diagnostik. HINTERGRUND Der Beste überlebt Wie genau entwickelt ein Erreger eine Resistenz? Antibiotika wirken gegen Bakterien, indem sie diese am Wachstum hindern oder töten. Dabei können vereinzelte Erreger, die durch spontane Genverände- rungen zufällig unempfindlicher gegenüber dem eingesetzten Antibiotikum sind, überleben. Mit diesen übrig gebliebenen Erregern wird das Immunsystem in der Regel selbst fertig. Ist das Antibiotikum aber nicht ausreichend hoch dosiert oder wird die Einnahme zu früh abgebrochen, können zu viele dieser Erreger übrig bleiben. Diese finden nun gute Wachstumsbe- dingungen vor, da die schwächere Konkurrenz ausgeschaltet wurde, und die Infektion kann erneut aufflammen. Wird das gleiche Antibiotikum nun erneut eingesetzt, ist es gegen diese jetzt unempfind- lichere Population weniger bis gar nicht mehr wirksam. Ein anderes Antibiotikum wird nötig, bei dem sich dieser Vorgang wiederholen kann. So entstehen mit der Zeit immer widerstandsfähigere Bakterienstämme. Man spricht hier auch von Selektionsdruck. Er ist umso höher, je häufiger Antibiotika eingesetzt werden und je mehr Einnahme- fehler passieren. Da Bakterien außerdem die Fähigkeit haben, durch horizontalen Gentransfer genetische Resistenzinformationen nicht nur an ihre direkten Nachkommen, sondern auch an andere Bakterien- stämme weiterzugeben, kann die Genübertragung von Resistenzinformationen auch von Bakterien aus der Umwelt, Landwirtschaft und Tierzucht erfolgen. Dabei können multiresistente Keime entstehen, gegen die nahezu alle gängigen Antibiotika machtlos sind.

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