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Xtra Herbst 2017

„Wir haben für den PLT-F-Kanal eine Erweiterung mitentwickelt, die Mikropartikel erkennt und zählt“ Dr. François Mullier, Laborleiter am CHU UCL Mont-Godinne Dinant, Namur, Belgien hen klinischen Nutzen in der Behandlung von Thrombozytope- nien. Da sich dieser Parameter mit den Sysmex Hämatologiesys- temen einfach und schnell erheben lässt, eignet er sich gut für die schnelle Routinediagnostik“, erklärte die Medizinerin. „Modulare Erweiterungsmöglichkeiten der Hämatologiegeräte erlauben sehr individuelle Anpassungen an die jeweiligen Fragestellungen und Anforderungen an die Analyseaufträge.“ FUNKTION DER MIKROPARTIKEL Auf den PLT-F-Kanal griff auch Dr. François Mullier von der bel- gischen Université catholique de Louvain für eine Studie zu- rück, in der es um die Wichtigkeit der Thrombozytenzählung für klinische Entscheidungen mit besonderem Augenmerk auf die Funktion der Mikropartikel (Platelet-derived microparticle, PMP) ging. Den Partikeln wird eine besondere, noch immer nicht vollständig erforschte Funktion in der Blutgerinnung zu- erkannt. Da sie bisher nur kostenintensiv in Speziallaboren ausgewertet werden konnten, entwickelten Mullier und seine Kollegen ein spezielles PMP-Gate im PLT-F-Kanal, das die Mes- sung vereinfacht. Die Bedeutung der Diagnose im Bereich der Infektionen wurde besonders deutlich, als die südafrikanische Expertin Theresa Coetzer vom Wits Research Institute for Malaria die Möglichkeiten eines sich noch in der Entwicklung befinden- den XN-Moduls für die Diagnose von Malaria erklärte. In ei- ner Studie wurde in Johannesburg nachgewiesen, dass sich die Suche nach dem Bakterium Plasmo dium falciparum in diesem XN-Modul ebenso zuverlässig und spezifisch wie die Goldstandard-Methode mit Ausstrich zeigt – und das in kür- zerer Zeit und bei geringerer Spezialisierung des Anwenders. „In Afrika, wo Malaria, andere Infektionskrankheiten und insbesondere Eisenmangel häufig und die finanziellen Mittel li- mitiert sind, braucht es einfache, robuste und günstige Lösun- gen zur Klärung der Fragestellung“, betonte auch Prof. Andreas Huber vom Kantonspital Aarau in der Schweiz. UNENTDECKTE INFEKTIONEN Das frühzeitige Erkennen von Infektionen ist für Prof. Brands- lund eines der großen Themen, denen er sich im Krankenhaus Vejle widmet. Noch immer würden viel zu viele Patienten daran sterben, dass Infektionen unerkannt blieben. Die Nut- zung von künstlicher Intelligenz sei der nächste wichtige Schritt – der während des Symposiums intensiv diskutiert wurde. Aufgabe der Labormedizin müsse es sein, auffällige Er- gebnisse so schnell wie möglich an die Ärzte zurückzumelden und die entsprechenden Proben gegebenenfalls zur weiteren Untersuchung an andere Laboreinheiten weiterzuleiten. „Wir dürfen uns nicht mehr allein darauf konzentrieren, Testergebnisse zu produzieren“, mahnt Brandslund. „Denn in der Hektik des Umfelds und angesichts der Datenmenge übersehen Ärzte in der Notaufnahme einfach manchmal wichtige Informationen. Deshalb müssen wir sie von unserer Seite unterstützen und konkrete Hinweise und Empfehlun- gen zur Diagnostik geben.“ Die moderne Technik ermögliche eine viel engere Zusammenarbeit zwischen den Ärzten in der Klinik und im Labor. „Das ist eine neue, große Aufgabe für das medizinische Labor.“ SUMMARY Wissenschaftler haben sich während des Scientific Sympo- siums über neue Wege und Möglichkeiten im Labor ausge- tauscht. Produktivität und klinischer Nutzen standen dabei im Vordergrund und markierten die Hauptthemen der Gast- redner.

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