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Objektive Urinanalytik mittels Teststreifen


In den Industrienationen sind Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck aufgrund von Bewegungsmangel und Fehlernährung die häufigsten Ursachen für chronisches Nierenversagen [1]. Geschätzt etwa 35 Prozent aller Diabetes-Patienten entwickeln im Laufe ihrer Erkrankung ein dialysepflichtiges chronisches Nierenversagen [2]. Darüber hinaus haben chronisch Nierenkranke ein etwa 10-fach erhöhtes Risiko frühzeitig an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben [3]. Die frühzeitige Erkennung einer sich entwickelnden Niereninsuffizienz ist deshalb essentiell, da die Progredienz der renalen Dysfunktion in vielen Fällen medikamentös verlangsamt oder aufgehalten und ein terminales Nierenversagen so verzögert oder gar ganz verhindert werden kann. Für die betroffenen Patienten bedeutet eine solche Verzögerung eine deutlich erhöhte Lebensqualität und –Erwartung.

Albumin-Kreatinin-Ratio

Als Maß für den Nierenstatus können dabei die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) und der Albumin-Kreatinin-Quotient (AKQ) herangezogen werden [1]. Während die GFR vor allem im klinischen Alltag Anwendung findet, kann mithilfe des AKQ auch im allgemeinmedizinischen Praxisalltag schnell und zuverlässig mittels Urinteststreifen und passender Geräte eine Beurteilung zum Schweregrad der Niereninsuffizienz vorgenommen werden. Das Protein Albumin wird im Urin einer gesunden Niere nur in sehr geringen Konzentrationen von < 20mg/l vorgefunden. Erhöhte Werte für Albumin im Urin deuten damit auf eine beeinträchtigte Nierenfunktion hin. Für aussagekräftige Albumin-Werte im Urin wird allerdings der AKQ genutzt, bei dem die Albumin-Konzentration nicht auf das Urinvolumen, sondern auf die Kreatinin-Konzentration im Urin bezogen wird (Einheit: mg/g Krea). Damit werden Verdünnungseffekte ausgeschlossen, die je nach Entnahmezeitpunkt oder Wassergehalt der Urinprobe eines Patienten zu falsch negativen oder falsch positiven Ergebnissen führen könnten. Da die über den Urin ausgeschiedene Menge an Kreatinin für jede Person konstant ist, ist sie ein geeigneterer Maßstab als das Urinvolumen. So ermöglicht der AKQ eine zuverlässige Abklärung des Nierenstatus aus Spontanurin.

Mikroalbuminurie frühzeitig erkennen

Bei Werten von etwa 20-300 mg Albumin/g Kreatinin im Urin abhängig von Geschlecht und Ethnizität spricht man von einer Mikroalbuminurie, einer leicht erhöhten Albumin-Exkretion durch die Niere, die medikamentös relativ kosteneffektiv behandelt werden kann [1]. Die zur Zeit in Überarbeitung befindliche Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) für Nierenerkrankungen im Erwachsenenalter (Novelle im Frühjahr 2019 erwartet) empfiehlt ein jährliches Screening auf Mikroalbuminurie bei Diabetes-Typ 2-Patienten sowie bei Diabetes-Typ 1-Patienten ab dem 5. Jahr nach Diagnosestellung [2]. Für eine Diagnose auf Mikroalbuminurie sollte dafür der AKQ bei zwei unterschiedlichen Messzeitpunkten erhöht sein, um kurzzeitige Erhöhungen der Proteinexkretion auszuschließen.

Objektive Urinanalytik mittels Teststreifen

Für die zuverlässige und unkomplizierte Ermittlung des AKQ bietet ihnen HITADO den Urinstreifenleser Sysmex UC-1000. In Kombination mit dem MEDITAPE® UC-12S Urinteststreifen bestimmt der Sysmex UC-1000 reflexionsphotometrisch die Werte für Kreatinin und Albumin und berechnet direkt den AKQ. Neben Kreatinin und Albumin liest der Sysmex UC-1000 auch die 10 weiteren auf den Teststreifen befindlichen Parameter aus, mit denen sich weitere Fragestellungen in der Urinanalytik abklären lassen. Vorteile des Auslesegerätes neben der automatischen Darstellung des AKQ sind die Objektivität der Ableseergebnisse, die nicht durch subjektives Empfinden des Nutzers oder die herrschenden Lichtverhältnisse beeinträchtig werden, sowie die exakte Einhaltung der Ablesezeiten. Die Dokumentation der Ergebnisse kann entweder auf dem Datenspeicher des Gerätes oder als Ausdruck erfolgen.

Nachweise

[1] KDIGO 2012 clinical practice guideline for the evaluation and management of chronic kidney disease. Kidney Int Suppl 2013;3:1-150. 
[2] https://www.leitlinien.de/mdb/downloads/nvl/diabetes-mellitus/dm-nierenerkrankungen-1aufl-vers6-lang.pdf 
[3] Zandbergen AA, Vogt L, de Zeeuw D, Lamberts SW, Ouwendijk RJ, Baggen MG, Bootsma AH. Change in albuminuria is predictive of cardiovascular outcome in normotensive patients with type 2 diabetes and microalbuminuria. Diabetes Care 2007;30(12):3119-21