Infektionsdiagnostik
Das Statistische Bundesamt beziffert die Krankheitskosten in der Bundesrepublik durch akute Infektionen der oberen und unteren Atemwege für das Jahr 2015 auf knapp 3,2 Milliarden Euro, wobei weitere Infektionserkrankungen wie z.B. sexuell übertragbare Krankheiten (STD, durch Chlamydien), Infektionen des Magen-Darm-Trakts (durch Rota- oder Adenoviren) oder durch Infektionen auftretende Komplikationen bei diesen Kosten gar nicht berücksichtig sind. Infektionskrankheiten haben also bereits vor der aktuellen SARS-CoV2 Pandemie einen erheblichen Anteil an den Krankheitskosten ausgemacht. Zusammen mit einem stetig steigenden Auftreten multiresistenter Keime in Krankhäusern und Pflegeeinrichtungen ist eine differenzierte Infektionsdiagnostik und ein umfassendes Screening auf die tatsächlichen Infektionsauslöser unerlässlich.
Dabei können Antigen Schnelltests gute Optionen sein, vor allem wenn die Symptomatik wie bei vielen Infektionen der Atemwege, diffus und individuell unterschiedlich ausfallen kann. Anhand des Biomarkers CRP (C-reaktives Protein) kann zwischen bakteriellen und viralen Infektionen in Blut oder Serum unterschieden und so ein Antibiotikaeinsatz gezielter gestaltet werden. Zum anderen können bestimmte Infektionsauslöser direkt erfasst und bestimmt werden (Streptokokken A oder B, Influenza A&B, Mononukleose, Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV). Da besonders Risikogruppen durch eine Infektion mit diesen Krankheitserregern geschwächt werden können, ist eine frühzeitige Differentialdiagnostik unbedingt indiziert, um entsprechende therapeutische, aber auch protektive Maßnahmen zum Schutz anderer Mitmenschen einzuleiten. Darauf zielt auch die nationale Teststrategie bezogen auf das Corona-Virus ab, die durch die Bereitstellung geprüfter Schnelltests auf SARS-CoV2 ("Panbio COVID-19 Antigen-Schnelltest NASAL") die Übertragungswahrscheinlichkeit und damit die Infektionsketten verringern möchte.