
Im Notfall zuverlässig
In Notaufnahmen sind schnelle Diagnosen gefragt: Was hat der Patient, was nicht? Gut, wenn man sich dann auf seine Point-of-Care-Analytik verlassen kann
Wenn mal wieder ein Rettungswagen mit Blaulicht vor der Tür steht, ticken die Uhren in der zentralen Notaufnahme der Malteser Kliniken Rhein-Ruhr noch schneller als sonst: Was hat der Patient? Welche Maßnahmen machen Sinn? „In solchen Situationen müssen die POCT-Geräte zuverlässig funktionieren und einfach zu bedienen sein. Die Mitarbeiter in der Notaufnahme haben keine Zeit, Proben vorzubereiten oder sich mit den Geräten zu beschäftigen. Die müssen ja Leben retten. Das muss laufen, Probe rein und los!“ Das sagt Andreas Janssen, der in der Klinikgruppe mit Sitz in Duisburg für die patientennahe Labordiagnostik (Point-of-Care-Testing, POCT) zuständig ist.
Zwei Systeme für alle Fälle
Als vor fünf Jahren der Entschluss fiel, den Laborbereich neu zu strukturieren und vermehrt auf die zeitnahe Diagnostik am Point-of-Care zu setzen, war für ihn klar, dass davon besonders die Notfallambulanzen profitieren können. An zwei Standorten – in Krefeld-Uerdingen und Duisburg-Homberg – stehen seitdem für die Klinische Chemie und die Blutbildanalytik die POCT-Gerätesysteme FUJI DRI-CHEM NX500* und pocH-100i. „Mit beiden Systemen können wir die meisten Notfälle abdecken“, sagt Janssen. Ausschlaggebend bei der Entscheidung für die beiden Systeme seien deren Performance und das Analyse-Portfolio gewesen.
„Auf dem Blutbildmarkt gibt es nicht viele Geräte, die so zuverlässig arbeiten. Und wir brauchen hier Zuverlässigkeit, weil wir vor Ort kein Back-up haben.“ Bei der Klinischen Chemie habe man den Markt sondiert und sich dann für FUJI entschieden. „Wir brauchen für Notfall-CTs die Möglichkeit, Kreatinin messen zu können.“ Weitere häufig gemessene Parameter seien LDH, Lipase, D-Dimer, Troponin und CRP.

Umstellung wegen Kostendruck
Die Entscheidung für den Umstieg auf die POCT-Analytik hatte Andreas Janssen zufolge auch personelle Gründe: „Die Häuser hatten vorher normale Labore. Die muss man auch 24/7 mit Personal besetzen.“ Das habe man aber nicht gehabt, Stichwort: Nachwuchssorgen. POCT bot die Chance, die Labore vor Ort am Leben zu halten. „Heute haben wir einen Fahrdienst, der die Labore fünfmal am Tag anfährt und alle Proben, die kein Notfall sind, ins Zentrallabor nach Duisburg bringt.“
Für die Wartung und das reibungslose Zusammenarbeiten aller POCT-Komponenten ist er selbst zuständig. „Ich bin an jedem Standort ein bis drei Stunden täglich. Außerdem habe ich von überall aus Zugriff.“ Alle POCT-Geräte sind an das Labor- und das Krankenhausinformationssystem angeschlossen. Das einfache Handling beim alltäglichen Arbeiten mit beiden POCT-Systemen von FUJI habe die damalige Kaufentscheidung untermauert. Vor allem der technische Support begeistert ihn: „Bei der Klinischen Chemie haben wir einen sehr kurzen Draht zu Hitado. Das ist sehr positiv. Da kommt der Techniker auch mal innerhalb von sechs Stunden und tauscht das Gerät aus. Das habe ich selten erlebt.“
Vorteile der Sofortdiagnostik
Der Umstieg auf die Point-of-Care-Diagnostik war allerdings nicht leicht, erinnert sich Andreas Janssen. „Messen darf bei uns nur geschultes Personal. Manche haben damals eine Ersteinweisung vom Hersteller bekommen, die anderen habe ich geschult.“ Die große Herausforderung habe darin bestanden, die Akzeptanz der Mitarbeiter zu gewinnen. „Zunächst war die Hemmschwelle groß. Das Arbeiten an den Geräten war ja Neuland für die meisten Pflegekräfte.“ Als aber alle die therapeutischen Vorteile der Sofortdiagnostik vor Ort erkannt hatten, lief es besser, so Andreas Janssen. „Die haben gesehen, dass sie viel früher wichtige therapeutische Entscheidungen treffen können.“
Einen umfassenden Siegeszug der POCT-Analytik will Janssen daraus aber nicht ableiten. Für die Routine mache ein Zentrallabor nach wie vor Sinn. Er ist für einen Mittelweg. für den man vor allem gut geschulte Mitarbeiter vor Ort benötige. „Die müssen dann entscheiden können: Was kann ich ins Zentrallabor schicken und was ist so zeitsensibel, dass es sofort vor Ort erledigt werden sollte!“
Summary
■ Um schneller und kostengünstiger zu arbeiten, haben die Malteser Kliniken Rhein-Ruhr auf POCT umgestellt
■ Zwei Geräte erledigen nun das schnelle und zuverlässige Testen im Bereich Klinische Chemie und Blutbildanalytik