
Informationen zur Blasenkrebs-Früherkennung - Je früher die Diagnose, desto besser die Prognose
Im Jahr 2012 erkrankten 21.810 Männer und 7.100 Frauen in Deutschland neu an Blasenkrebs[1]. Damit ist das Harnblasenkarzinom bei Männern die vierthäufigste Krebserkrankung nach Karzinomen der Prostata, Lunge und Darm. Wie bei allen Krebserkrankungen ist die Prognose bei Blasenkrebs umso besser, je früher der Tumor entdeckt wird. Aber nur bei 47% der Männer und 37% der Frauen wird ein Harnblasenkarzinom im T1-Stadium diagnostiziert. Ursächlich dafür ist zum einen die unspezifische und individuell variable Symptomatik, die von wiederkehrenden Blasenentzündungen über Brennen beim Wasserlassen bis hin zur Makrohämaturie reichen kann. Eine weitere Ursache für die häufige Diagnose eines Harnblasenkarzinoms erst in einem fortgeschrittenen Stadium ist die geringe Akzeptanz in der Bevölkerung für die Zystoskopie, die in Kombination mit der Urinzytologie als Standard für die Urologische Erstdiagnostik von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) empfohlen wird.
Die Kombination von Urinmarkertest und Urinzytologie für eine gesicherte Diagnostik
In den letzten Jahrzehnten hat sich die medizinische Forschung bemüht alternative, nicht-invasive und hoch-sensitive Diagnostikverfahren für das Harnblasenkarzinom zu entwickeln. Dabei lag der Fokus vor allem auf der Früherkennung (besonders bei Risikogruppen) sowie in der Nachsorge bzw. dem Monitoring von bereits betroffenen Patienten.
Die aktuelle Richtlinie der European Association of Urology nennt eine geringe Anzahl etablierter, urinmarkerbasierte Verfahren[2], von denen nur der NMP 22 und der BTAstat®-Test in den Bereich der patientennahen Sofortdiagnostik fallen.
Der zu den am eingehendsten klinisch erprobten Urinmarkertests zählende BTAstat® bietet seit vielen Jahren eine einfache, schnelle und kosteneffektive methodische Alternative von hoher diagnostischer Güte[3]; vor allem in Kombination mit der Urinzytologie. Diese zeichnet sich zwar durch eine hohe Spezifität aus, weist aber eine methodenbedingt geringe Sensitivität auf, deren Wertigkeit unter anderem vom Untersuchenden, und vom Entwicklungsgrad des vorliegenden Tumors abhängt, wobei die geringsten Sensitivitäten bei Tumoren im Frühstadium festgestellt werden.
In frühen Entwicklungsstadien detektiert der BTAstat® einen deutlich höheren Prozentsatz an Tumoren als die Zytologie und kann damit in Kombination zu einer frühzeitigeren Diagnostik von Harnblasenkarzinomen beitragen. Negative Ergebnisse sowohl in der Urinzytologie wie beim BTAstat® könnten damit gegebenenfalls dazu beitragen eine Zystoskopie zu vermeiden oder zumindest den Zeitraum zwischen einzelnen Spiegelungen - zum Beispiel im Zuge der Nachsorge - zumindest deutlich zu vergrößern[4].
Wie funktioniert der BTAstat®?
Bei dem BTAstat® handelt es sich um einen qualitativen, immunchromatografischen Schnelltest zum Nachweis eines mit dem Blasenkarzinom assoziierten Blasentumor-Antigens im Urin. Dieses Antigen ist bereits bei Frühstadien eines Harnblasenkarzinoms im Urin nachweisbar, sodass auch noch nicht sichtbare Tumore erfasst werden können, worin ein deutlicher Vorteil des BTAstat® gegenüber der Zystoskopie zu sehen ist. Beim BTAstat® wird das Blasentumor-Antigen mithilfe eines monoklonalen Antikörpers nachgewiesen und auf einer Testkassette durch eine Farbreaktion sichtbar gemacht. Für die Testdurchführung werden nur drei Tropfen Urin benötigt und ein Ergebnis lässt sich bereits nach 5 Minuten in Ihrer Praxis ablesen.
Für wen und wann ist der BTAstat® interessant/sinnvoll?
Das durchschnittliche Erkrankungsalter für Blasenkrebs lag 2012 bei 74 (Männer) und 76 (Frauen) Jahren. Deshalb ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ab einem gewissen Alter sinnvoll. Ganz unabhängig vom Alter gilt dies auch für Risikogruppen, wie z.B. Raucher (auch passiv) oder Menschen, die in ihrem Beruf mit bestimmten Chemikalien in Berührung kommen. Auch chronisch-entzündliche Schleimhauterkrankungen, eine dauerhafte Schmerzmedikation und Zytostatika-Einnahme können das Risiko auf Harnblasenkrebs erhöhen. Menschen, die davon betroffen sind, sollten sich genauso vorsorglich untersuchen lassen, wie Personen, in deren Familien gehäuft Harnblasenkarzinome aufgetreten sind.
Unverbindliches Abrechnungsbeispiel
GOÄ | Analyt | Abrechnungsziffer | Faktor | Betrag |
| Beratung | 1 |
| 10,72 € |
| Urin-Streifentest | 3511 | 1,15 | 3,35 € |
| Urin-Sediment | 3532 | 1,15 | 6,03 € |
| Antigentest auf Blasentumorzellen | 3911.H3 | 1,15 | 30,16 € |
| Gesamtbetrag |
|
| 50,26 € |